Anfang Oktober starten die Stadtwerke Winterberg Energie GmbH & Co. KG eine mehrmonatige Windmessung im Windenergiebereich WEB.001 im Bereich Blasius. Aus diesem Grund werden dort mobile Messeinrichtungen für einige Monate stationär aufgestellt. Eine weitere Messeinrichtung für die Messung im WEB 007 wird Ende November aufgebaut. Parallel dazu erhält die Genehmigungsbehörde erste Unterlagen zur Planung der Anlagenstandorte am Franzosenkreuz. Damit werden erste Meilensteine für eine bürgernahe Windenergienutzung in Winterberg erreicht.
Winterberger Weg: Beteiligung und Wertschöpfung vor Ort
Die gesetzlichen Vorgaben zur Windenergienutzung stellen Winterberg vor große Herausforderungen. Der Rat der Stadt hat sich entschieden, die Entwicklung von Windenergie, wo immer möglich, nicht fremden Projektierern zu überlassen sondern im Sinne der Bürger in Eigenregie voranzutreiben. Ziel ist es, trotz der seitens Bund und Land vorgegebenen engen gesetzlichen Vorgaben, ein Stück Selbstbestimmung zu erreichen und die Wertschöpfung in der Region zu sichern. Den Bürgerinnen und Bürgern soll zudem die Möglichkeit eröffnet werden, sich finanziell zu beteiligen und so direkt von den Erträgen zu profitieren.
Zur Umsetzung wurde die Stadtwerke Winterberg Energie GmbH & Co. KG gegründet, gemeinsam mit einem strategischen Partner. Flankiert wird das Modell durch eine Energie-Genossenschaft und eine Bürger-Energie-Stiftung, die in Winterberg errichtet werden sollen. Damit soll eine finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie eine langfristige Förderung von Vereinen und ehrenamtlichem Engagement ermöglicht werden. So profitieren Winterbergs Dörfer, die Einwohner sowie die Vereine direkt von der Nutzung erneuerbarer Energien im Stadtgebiet.
Dieses Angebot der Stadtwerke Winterberg Energie, Windenergie im Sinne der Bürger zu entwickeln und zu betreiben, unterscheidet sich grundlegend vom Vorgehen von Energiekonzernen und Projektierern, deren Erträge aus Betrieb und Entwicklung maßgeblich aus Winterberg und seinen Dörfern abfließen. „Vor diesem Hintergrund haben wir bewusst unseren Winterberger Weg entwickelt, um Windenergie in Winterberg für uns Winterberger zu entwickeln. Deshalb richtet sich unser Angebot grundsätzlich an alle Eigentümer der im Regionalplan ausgewiesenen Windenergieflächen im Stadtgebiet. Besonderer Schwerpunkt der Entwicklung liegt derzeit auf den Windenergiebereichen WEB.001 und WEB.007“, erläutert Henrik Weiß, Geschäftsführer der Stadtwerke Winterberg Energie. „Denn, die Entwicklungen in Grönebach und Hildfeld zeigen, in den usgewiesenen Windenergiebereichen werden Windenergieanlagen entstehen“, so Weiß weiter.
Die Eigentümer von Windenergieflächen in Winterberg stehen zudem einem hohen Erwartungsdruck seitens externer Projektentwickler und Energiekonzernen gegenüber. Vier Windenergiebereiche in der Stadt sind bereits an Projektentwickler verpachtet, die dort geplanten Anlagen sind bereits genehmigt oder zur Genehmigung beim Hochsauerland eingereicht.
Planungsfortschritt seit dem Bürger-Dialog
Seit dem Bürger-Dialog zum Winterberger Weg in Niedersfeld im April sind die Planungen weiter orangeschritten. Die Standorte der Anlagen sind weitgehend festgelegt, erste energiewirtschaftliche Gutachten bestätigen die guten Potentiale in Winterberg. Die nun startenden Messungen dienen dazu, die mathematischen Windertragsprognosen durch langfristige Messungen nochmals zu erhärten.
Henrik Weiß erklärt: „Mit der Windmessung machen wir einen wichtigen Schritt: Wir überprüfen die Prognosen durch Messungen, die nach dem neuesten Stand der Technik durchgeführt werden. Das schafft Transparenz und gibt uns wie auch den Bürgerinnen und Bürgern die notwendige Sicherheit für die nächsten Schritte.“
Ziel: maximale Sicherheit für die Prognose
Für die Standortwahl wurden neben technischen Parametern auch forstwirtschaftliche und privatrechtliche Belange berücksichtigt. Experten des städtischen Forstbetriebs waren in die Auswahl eingebunden.
Die Ergebnisse der Messungen ergänzen die bereits vorliegenden Gutachten und ermöglichen eine möglichst präzise Ermittlung des zu erwartenden Windertrags. Mit dieser Datengrundlage können die Stadtwerke den nächsten Planungsschritt sicher und nachvollziehbar gestalten.
Henrik Weiß betont: „Windenergie ist ein zentraler Baustein der künftigen Energieversorgung. Wenn wir den Ausbau vor Ort selbst gestalten, sichern wir nicht nur Versorgung, sondern auch Beteiligung und Wertschöpfung in unserer Region.“
Mehr Infos finden Interessierte auf der Webseite www.rathaus-winterberg.de/wirtschaft-standort/stadtwerke/windenergie/
Info-Box: Über die Stadtwerke Winterberg Energie (SWE)
Stadtwerke Winterberg Energie GmbH & Co. KG und Stadtwerke Winterberg Energie Verwaltungs GmbHwurden 2025 gegründet. Zweck der Gesellschaften ist es zu einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Energieversorgung beizutragen, als Beteiligungsunternehmen der Stadtwerke Winterberg AöR.