Die Sommer werden auch in Winterberg spürbar wärmer. Während die Region im Vergleich zu den Ballungszentren im Ruhrgebiet bislang von extremer Hitzebelastung verschont blieb, zeigen aktuelle Daten: Die Temperaturen steigen, und längere Trockenperioden nehmen zu. Das stellt insbesondere gefährdete Gruppen vor große Herausforderungen. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, bietet die Stadt Winterberg ab sofort kostenfreie Hitze-Warner an.
Die Zahlen sind eindeutig: Die durchschnittliche Jahrestemperatur in NRW ist seit 1881 um rund 1,5°C gestiegen. Die Zahl der heißen Tage nimmt zu, Frosttage werden seltener. In den Ballungsräumen im Ruhrgebiet sind bereits heute Millionen Menschen von Hitzebelastung betroffen – und es werden mehr. Auch in Winterberg verzeichnen wir zunehmende heiße Tage und längere Hitzeperioden, die Bürgerinnen und Bürger belasten und insbesondere für vulnerable Gruppen eine Bedrohung darstellen können.
Wer ist besonders gefährdet?
Hitze kann für alle Menschen belastend sein, doch bestimmte Gruppen sind besonders gefährdet. Dazu zählen: Ältere Menschen ab 65 Jahren, Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen (Herz, Kreislauf, Lunge, Stoffwechsel, Nieren), Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität, Pflegebedürftige und isoliert Lebende, Menschen, die beruflich oder beim Sport viel im Freien sind, Personen mit Übergewicht oder unter bestimmter Medikation. Für diese Gruppen kann Hitze zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen – von Kreislaufbeschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Hitzschlag.
Tipps und Tricks für heiße Tage
Mit einfachen Maßnahmen lässt sich die Belastung durch Hitze deutlich verringern. Viel trinken: Am besten Wasser oder ungesüßte Tees, auch wenn kein Durstgefühl besteht. Setzen Sie auf leichte Kost aus Obst, Gemüse und kleinen Mahlzeiten, die nicht zusätzlich belasten. Halten Sie die Wohnung kühl, d.h. morgens und abends lüften, tagsüber Fenster und Rollläden geschlossen halten. Vermeiden Sie körperliche Anstrengung, insbesondere in den heißen Mittagsstunden und tragen Sie helle leichte Kleidung und Kopfbedeckungen. Ganz wichtig: behalten Sie Nachbarn, Freunde und Angehörige im Blick, gerade wenn diese zur Risikogruppe gehören.
Was die Stadt Winterberg tut
Trotz der verhältnismäßig guten Situation auf den Höhenzügen des Rothaargebirges, möchte die Stadt Winterberg ihre Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vor der Belastung durch Hitze schützen. Sonnensegel an öffentlichen Stellen, viele kühlende Grünflächen und Bäume, Wasserspender und seit kurzem der sog. Hitze Warner gehören zu den Maßnahmen der Stadt. Der Hitze Warner ist ein Aufkleber, der ab einer Temperatur von 28°C seine Oberfläche zu einer Hitzewarnung verfärbt. In Zusammenarbeit mit der Initiative Klima-Zukunft des Seniorenbeirats sollen Altenheime und Schulen sowie öffentliche Gebäude mit dem Hitzewarner ausgestattet werden. Interessierte können den Hitzewarner kostenfrei im Rathaus, im Bürgerbahnhof, bei Kipepeo und in den Apotheken bekommen.
„Neben der Warnung vor den hohen und gefährdenden Temperaturen im Innenraum, soll der Hitzewarner vor allem Aufmerksamkeit auf die zunehmende Belastung für Seniorinnen und Senioren und weitere gefährdete Gruppen lenken. Wenn wir gegenseitig aufeinander achten und ein Bewusstsein für die Gefahr der Hitze bekommen, können wir vielen Menschen helfen und schlimmeres verhindern“ so Bürgermeister Michael Beckmann.
„Zunehmende Hitzebelastung und generell die Anpassungen an die Folgen des Klimawandels sowie einer klimaresilienten Stadtentwicklung werden uns in Zukunft immer stärken beschäftigen und ein wichtiger Aufgabenbereich des Klimamanagements“ ergänzt Klimamanagerin Kim Peis.
Auch die Initiative Winterberger KlimaZukunft und der Senioren Beirat freuen sich über das kostenfreie Angebot. „Wir befassen uns schon lange mit dem Thema Hitzebelastung für vulnerable Gruppen. Der Hitzewarner ist in dem diesjährigen schon jetzt sehr heißen Sommer ein einfaches aber hilfreiches Tool, um Menschen zu sensibilisieren und damit zu schützen. Wir stehen bei Rückfragen zur Thematik jederzeit gerne beratend zur Verfügung“ ergänzen Walter Hoffmann und Norbert Kremser vom Seniorenbeirat und der Initiative Klima-Zukunft.
Informationen und Beratung rund um das Thema Hitze und Gesund erhalten Sie jederzeit gerne bei der Franziskus Apotheke in Winterberg. Bei Fragen rund um den kommunalen Hitzeschutz, steht Ihnen Kim Peis zur Verfügung.
Kontakt: kim.peis@winterberg.de oder 02981-800-370