Zu diesem ersten "Marktgespräch" waren der CDU-Landratskandidat Thomas Grosche (Bürgermeister von Medebach) und der CDU-Kreistagskandidat Werner Eickler (ehemaliger Bürgermeister der Stadt) eingeladen. Die ursprünglich geplante Gesprächsrunde musste wetterbedingt in die Passage des Einkaufszentrums "Neue Mitte" verlegt werden. Gemeinsam mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kandidaten wurden verschiedene Themen diskutiert.
Im Mittelpunkt standen dabei insbesondere Fragen zu den sozialen Aufgabenbereichen des Hochsauerlandkreises, deren Finanzvolumen von 382 Mio. Euro (2024) auf voraussichtlich 417 Mio. Euro (2025) ansteigen wird. Dies sei ein wesentlicher Grund für die Erhöhung der Kreisumlage, die die Städte an den Kreishaushalt abführen müssen. Für die Stadt Winterberg bedeutet das eine jährliche Belastung von rund 13 Mio. Euro.
Auch der Gesamthaushalt des Kreises und mögliche Einsparpotenziale wurden besprochen. Thomas Grosche betonte, dass gerade in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen eine solide und generationengerechte Haushaltsführung für die Kommunen besonders wichtig sei. Im Falle seiner Wahl kündigte er an, sich für die Modernisierung der Verwaltung einsetzen zu wollen.
Werner Eickler erklärte, der neue Kreistag müsse es als Verpflichtung sehen, eine solide Finanzpolitik umzusetzen, schon alleine wegen der direkten Auswirkungen der Kreisumlage auf die städtischen Haushalte. Dabei seien mehr Effizienz und Kostenoptimierung gefordert. Dies gestalte sich jedoch schwierig, da rund 70 Prozent aller Kreisausgaben auf Pflichtaufgaben entfallen, die weitgehend durch Bundes- und Landesrecht geregelt werden, sodass die Einflussmöglichkeiten der kommunalen Ebene äußerst gering seien.
Beide Kandidaten sprachen sich für eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit mit anderen Landkreisen und Städten aus – etwa durch zusätzliche Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Im Verlauf der zweistündigen Veranstaltung wurde außerdem das Thema Nahverkehrspläne (ÖPNV) im Hochsauerlandkreis intensiv diskutiert. Der Kreis ist Miteigentümer der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG). Walter Hoffmann merkte an, das kommunale Verkehrsunternehmen werde sich auch künftig zahlreichen Diskussionen stellen müssen. Die zentrale Botschaft: Ab 2027 verändert sich der Busverkehr im Hochsauerlandkreis.