Die beiden Integrationshelfer der Stadt Winterberg, die im März 2020 ihre Arbeit aufgenommen haben, Harry Rudolph und Martin Brockmann leisten dabei einen wichtigen Beitrag zur gelungenen
Integration der in Winterberg und seinen Ortsteilen lebenden Flüchtlinge. Aufgrund der Pandemie
mussten die Integrationshelfer ihre Tätigkeit teilweise unterbrechen. Dennoch konnten wichtige
Projekte initiiert und auf den Weg gebracht werden. Die Integrationshelfer stehen sowohl Flüchtlingen im laufenden Asylverfahren (AsylbLG) aber auch den bereits anerkannten Flüchtlingen, die Leistungen nach dem SGB II (Hartz IV) beziehen, mit Rat und Tat zur Seite und helfen bei allen möglichen
Dingen des täglichen Lebens. „Die Schlüssel zur erfolgreichen Integration sind: eine offene Gesellschaft, Interesse bei den Zuwanderern und das Verantwortungsbewusstsein bei Politik und Wirtschaft“, so Martin Klaholz, Leiter des Sozialbereiches bei der Stadt Winterberg.
Um in einen direkten Kontakt mit den Flüchtlingen zu kommen, finden regelmäßige Sprechstunden
mit Voranmeldungen statt (Haus des Gastes in Siedlinghausen, Kipepeo in Winterberg, Haus des Gastes in Züschen und Haus Maria in Elkeringhausen). Dabei geht es beispielsweise um Hilfe und Unterstützung bei Kontakten mit Behörden, bei der Erstellung von unterschiedlichen Anträgen, bei der
Wohnungs- und Arbeitssuche sowie bei der Organisation des täglichen Lebens, wie z.B. bei Fragen
des Umgangs mit Energieversorgern oder den Teilhabemöglichkeiten in Schule und Kindergarten.
Aber auch individuelle Probleme wie Trennung / Scheidung, Gewalt in der Familie, Strafverfahren,
Verlust und Trauer werden besprochen. Die Integrationshelfer unterstützen die ehrenamtlich Engagierten und sind zugleich Schnittstelle zwischen Ehrenamt und z.B. dem Sozialamt. „Die Kombination
aus dem großen ehrenamtlichen Engagement der vielen freiwilligen Integrationshelfer in unserer
Stadt und den hauptamtlichen Integrationshelfern ist ein Baustein für die positive Entwicklung der
Integrationsprozesse in unserer Stadt“, erläutert Bürgermeister Michael Beckmann. Für die nächsten Wochen befinden sich drei Projekte in der konkreten Planung bzw. Umsetzungsphase:
Kindergarten- Programme „Griffbereit und Rucksack“
Das Programm „Griffbereit“ wendet sich an Eltern mit und ohne Migrationshintergrund mit ihren
Kindern im Alter zwischen 1 und 3 Jahren. „Griffbereit“ fördert die frühkindliche Entwicklung und
schafft eine wichtige Grundlage zum Erwerb von Sprachkompetenz. Das Programm „Rucksack“ richtet sich an Eltern mit internationaler Familiengeschichte mit ihren Kindern zwischen 4 und 6 Jahren.
Rucksack hat die sprachliche Bildung zum Ziel und ist zugleich ein Elternbildungsprogramm. Im Stadtgebiet Winterberg werden zwei Kindergärten die beiden Programme anbieten.
Selbstlernzentrum für Menschen mit Migrationshintergrund als Kooperationspartner des DRK
Das geplante Selbstlernzentrum mit ausgestatteten Computerarbeitsplätzen (mit Standardsoftware,
Internet sowie Lernplattformen) richtet sich mit seinem Angebot an Menschen mit Migrationshintergrund, die Hilfestellungen bei beruflichen oder anderen Anliegen benötigen, beispielsweise
• Hilfe bei der Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatzsuche, wie Erstellung einer Bewerbung mit entsprechendem Anschreiben und Lebenslauf
• Hilfe bei der Anerkennung von Abschlüssen
• Hilfe bei der Wohnungssuche
• Individueller Ausbau der bereits vorhandenen Sprachkenntnisse durch digitale Lernangebote
• Hilfe bei schulischen Fragen
• Hilfe und Unterstützung in ganz unterschiedlichen Bereichen, die allesamt zu einer größeren
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben führen.
Das Selbstlernzentrum soll in Winterberg während der Öffnungszeiten / Sprechzeiten in den Räumlichkeiten von „Kipepeo“ angeboten werden, in Siedlinghausen ist eine Nutzung während der Sprechzeiten im Haus des Gastes angedacht – darüber hinaus kann dieses Angebot in dringenden Fällen
auch nach Absprache genutzt werden. Der Start für dieses Projekt ist für das Frühjahr 2021 geplant
und wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Projekt „Ordner“
Auf Vorschlag der ehrenamtlichen Helfer wurden Ordner mit Register angeschafft und mit einer Gliederung versehen, um eine Systematik in die oft unübersichtlichen Papiere der Flüchtlingsfamilien zu bekommen. Die Ordner stehen ab sofort bereit und werden von den Integrationshelfern bei Beratungen übergeben, können jedoch auch vom Ehrenamt angefragt und verteilt werden.